Heimweh <3
Wie im letzten Text beschrieben / erwähnt, hat Gott mir eine lebendige Sehnsucht nach ihm und seinem Reich ins Herz gelegt. Kein Zufall, denke ich (natürlich nicht). Er macht seine Kinder bereit dafür, dass er bald wiederkommt. Wie nah oder entfernt dieses "bald" menschlich gesehen auch sein sollte. Wenn Gott sagt, es ist Zeit, sich bereit zu machen im Herzen, Zeit, aktiv mit Sehnen und Trachten auf ihn zu warten, dann ist das so. Und wenn Gott sagt, es ist keine Zeit mehr, um z.B. etwas vor sich herzuschieben, dann ist das so. Und er hat mir so etwas zugesprochen in einer Phase, als ich dachte, "es wäre ja noch Zeit", bis Jesus kommt. Offenbar ist es das nicht. Gott weiß es nunmal besser als wir. ;D Und wenn es noch einige Jahre dauern sollte, bis Jesus kommt, so hat es trotzdem Sinn und ist gut für uns, wenn wir uns JETZT bereit machen - einfach, weil der Herr es so sagt! Menschlich bzw. eigen-gesinnt denke ich mir, naja, wenn es nun doch noch mehrere Jahre dauert, bis Jesus kommt, ist ja sehr wohl noch Zeit. Aber Gott sagt mir nunmal etwas anderes. Ich soll / darf die Gesinnung im Herzen haben, es ist keine Zeit mehr. Die Zeit ist nahe. Der Herr steht vor der Tür.
Dieses ganze Weltliche interessiert mich schon ewig nicht mehr. Also so richtig noch nie - hatte ja seinen Grund, weshalb mein Leben darin bestand, in Phantasiewelten zu leben statt "hier". Ich war teilweise ernsthaft traurig-deprimiert, dass die Zaubererwelt von Harry Potter nicht real ist. Dass die Charaktere nicht real sind. Dass Freundschaften in Tiefe und Loyalität, die in den Büchern z.T. vermittelt werden, nicht real sind. Ich war voll besessen, im wahrsten Sinne des Wortes. Das sehe ich z.B. daran, dass ich zunächst die Harry Potter Bücher gelesen habe und sie mochte. Mehr nicht. Und dann, mit 14, habe ich den vierten Teil erneut gelesen und baaaaaaaam, es schlug ein. Da wird wohl irgendein Dämon mich befallen haben. Ehrlich, da ist etwas Übernatürliches passiert. Naja, Gott sei Dank bin ich aus dieser Lüge befreit worden, dass diese Zaubererwelt etwas Tolles und Anstrebenswertes wäre. Schon krass. Vieles, was die Bücher und einige Charaktere ausmacht, waren mein Leben ey.
Jedenfalls, worauf ich hinauswollte: Schon in den Jahren vor meiner Bekehrung nahm es zu, dass ich aus dieser Welt und dem weltlichen Trachten und Streben herausgezogen wurde. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt z.B. war ich fähig, an Partys und Betrinken wirklich Spaß zu haben. Als das aufhörte, war Sport Sport Sport (etwas exzessiv und somit auch wieder eine Art Fluchtcharakter) und danach Reisen mein Ding, die Abenteuer mit sich brachten. Aber auch das konnte irgendwann nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass es die innere Leere nicht ausfüllen kann und letztlich nichtig ist. Die letzten Reisen, die ich gemacht hatte, waren irgendwie tot. Sie waren nicht mehr das, was sie mal waren. Es gab keine aufregenden Erlebnisse mehr, die mich kurzzeitig in Euphorie wandeln ließen und mich aus dem langweiligen arbeiten-schlafen hinauszogen. Mir dämmerte immer mehr, dass ich für diese Welt doch nicht gemacht sein konnte! Allerdings hatte ich keinen Ausweg aus diesem Zustand. Denn ich war ja nun einmal hier, stetiges Suchen im Herzen. Ich wollte ja so leben können wie andere. Einfach hier sein und leben. Aber das konnte ich nicht aushalten. Ich frage mich noch heute, wie Menschen das einfach so aushalten können.
Vor Kurzem hatte ich mich mit einem Bekannten aus Jugendzeiten getroffen. Er sagt von sich, dass er natürlich nicht alles toll findet, was in seinem Leben und auf dieser Welt geschieht, aber er muss ja nunmal so hier leben. Er geht seiner geregelten Arbeit nach, hat Hobbys, trifft sich mit Freunden, ... All sowas konnte ich schon längere Zeit nicht mehr entspannt machen. Weil ich "es" nicht aushalten kann. Zu vielem war ich gar nicht mehr fähig; wie gelähmt.
Jesus Christus brachte dann natürlich den Sinn in mein Leben, nach dem ich immer gesucht habe - GOTT. Endlich den Ausweg aus aller Nichtigkeit gefunden! Worauf ich aber hinaus wollte - schon Jahre vor meiner Bekehrung zog Gott mich aus dieser Welt heraus. Bereits seit meiner Geburt, denn ein "Ankommen" habe ich zu dieser Welt wohl nie gefunden (weil ich als Kind Gottes in Fremdling auf Erden bin :) ). Damit einher gingen auch gewisse Symptome, die im Laufe meines Lebens zunahmen. Weil die Sinnlosigkeit hier auf Erden einfach nicht auszuhalten war. Und jetzt ist es so, dass ich immer noch merke, wie Gott in dieser Hinsicht an mir arbeitet. Letztes Jahr z.B. war ich für ca. eine Woche im Harz. Da hatte ich noch Lust, mich auf fremde Wanderwege zu begeben, die Gegend zu entdecken. Sogar das kommt mir jetzt total schal vor. Hätte da gar keine Lust mehr zu. :D Wozu? Mein Trachten und Sehnen wird vom Heiligen Geist zu Gott, dem Herrn, geführt.
Wenn ihr nun mit Christus auferweckt worden seid, so sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist;
denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott.
Wenn der Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
- Kolosser 3:1-4
Und das ist es, was Gott mit seinem Heiligen Geist in mir anstellt, glaube ich. Diese Sehnsucht, dieses Heimweh zu haben, ist ein gesundes Zeichen. Was ja nicht heißt, dass wir unser Leben hier einstellen sollen. Solange wir hier sind, hat Gott einen Plan für uns, einen Auftrag. Auch möchte ich nicht sagen, dass Reisen o.Ä. an sich etwas schlechtes seien. Ich möchte eher darauf hinaus, zu verdeutlichen, dass Gott mich aus allem Weltlichen herauszuziehen scheint, immer mehr. Als ich ihn gefragt hatte, ob diese Welt-Unlust vom ihm kommt (weil ich echt noch nichtmal Interesse habe, Wälder in meiner neuen Wohnumgebung zu entdecken), redete nachmittags eine Schwester in ihrem Video über etwas, das mir bestätigte: Diese Unlust ist von Gott. Vllt eine Art Schutz / Bewahrung, damit mein Herz wirklich wahrhaftig ganz beim Herrn ist, wenn Er kommt, um die Seinen zu sich zu holen. Das ist ja eigl. auch das biblische Leben: Auf den Herrn zu warten, wachsam zu sein, sich eines Kindes Gottes entsprechend zu verhalten = nicht nach Weltlichem zu trachten, sondern nach dem Reich Gottes. Das ist allgemein gültig für jemanden, der Jesus Christus nachfolgt, egal, wie die Zeichen der Zeit gerade sind. Also, selbst wenn die Zeichen für die baldige Wiederkehr Jesu nicht so gravierend da wären wie aktuell, sollten wir so leben. In Hebräer 9:27-28 heißt es:
Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,
so wird der Christus, nachdem er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil.
---> denen, die auf ihn warten. Das Leben in diesem wartenden Zustand zu verbringen, ist also generell das, was für Kinder Gottes angesagt ist. Aktives Warten könnte bedeuten, diese lebendige Sehnsucht und Hoffnung im Herzen zu haben. Auch das ist vollkommen biblisch-allgemein-gültig, also es gilt nicht nur für die Zeit, in der die Zeichen auf die baldige Wiederkunft Jesu da sind. So verstehe ich das jedenfalls. Und das Trachten nach dem Reich Gottes beinhaltet, sich Schätze für das Himmelreich zusammeln, statt Schätze auf der Erde - sprich, seinen Dienst im Reich Gottes zu tun, den Jesus uns persönlich gibt. Oh man, ich hoffe aber, dass Jesus wiirklich bald wiederkommt und ich nicht noch zich Jahre hier verbringen muss. Aber naja, der Wille Gottes geschehe! Er wird zum perfekten Zeitpunkt wiederkommen. Er entscheidet; er hat den Plan.
In einem Notizbuch hatte ich mal geschrieben (im Kontext): Ich möchte nach Hause; doch ich weiß nicht, wo das ist, oder ob es überhaupt für mich existiert.
Das habe ich geschrieben, als ich noch verloren umherirrte wie ein Schaf, das keinen Hirten hat. Finde es spannend, dass ich schon immer irgendwie heimweh hatte. Deshalb sage ich gerne, dass ich nicht erst auf Jesus und auf sein Reich warte, seit ich mich bekehrt habe, sondern ja irgendwie schon fast immer. Nur, weil ich es noch nicht aktiv wusste, heißt das nicht, dass es nicht so war. Die Symptome meines Lebens sprechen jedenfalls hart dafür, dass ich mich schon immer nach Jesus und nach seiner Erlösung gesehnt habe. Mein Leben lang habe ich nach ihm gesucht.
Nach "seiner" Erlösung möchte ich hier betonen, weil der Fürst dieser Welt (satan) ja diverse Wege anbietet, die vermeintlich zu einer Art Erlösung führen oder führen könnten. Menschen, die Yoga & Mantrasingen und sonstigen Satanismus betreiben (der sich als Licht tarnt), suchen ja auch nach Erlösung, denke ich. Oder Menschen, die konsumsüchtig sind, vergnügungssüchtig, süchtig im Allgemeinen, ... Menschen, die ihre Erlösung (als "Erfüllung" oder "Selbstverwirklichung" getarnt) im Job, in der Familie suchen. Menschen, die sich tot-meditieren, um "Erleuchtung" zu erlangen. Whatever! Es gibt aber nur eine Erlösung, die wahrhaftig ist, und das ist die von Gott im Namen von Jesus Christus. Menschgemachte Erlösung ist nichtig und leer, sie führt zu nichts, das wahrhaftig Bestand hätte. Gott, der persönliche Schöpfer, ist unsere einzige Hoffnung. Aber das wollen die z.B. spirituell-Gesinnten irgendwie nicht sehen. Sie reden von Demut, leben aber Hochmut - sie halten sich selbst für Gott und denken, sie könnten das alles selbst machen = sie glauben und verhalten sich so, als bräuchten sie keinen Gott. Das ist doch klassischer Satanismus - "Ich bin mein eigener Herr; ich mache, was ich will. Ich mache, was mir gefällt."
xxx
Vielleicht ist es wirklich eine Bewahrung Gottes, wenn man merkt, dass das alles hier einem nichts mehr gibt. Damit man sein Herz nicht an irgendetwas hängt, das hier auf Erden ist. Vielleicht würden die Betroffenen ansonsten nicht an den Ort der aufrichtigen, tiefen Sehnsucht kommen, den Gott vielleicht sehen möchte, bevor er wiederkommt. Um das noch zu erwähnen: Ich bin gerade glücklich so, wie es ist. Gott sorgt sooo genial für seine Kinder. Er hat alles perfekt gemacht für mich. Die Wohnung, die er mir geschenkt hat, ist wunderschön und passt vom Stil her top zu mir. Ich fühle mich hier so heftig wohl. Auch die Gegend, in der ich wohne, ist auf mich abgestimmt. Die Umgebung hat Wiesen, Felder, Ruhe. Der Job, den ich vorübergehend mache, macht mir riichtig Spaß und tut mir gut. Der Rückweg von dort ist ein Traum für mich - er führt durch Natur, in der kaum oder gar keine Menschen sind. Keine krasse, abgelegene, wilde Natur oder so. Aber halt Grün. :) Also dafür, dass es nahe an Berlin dran ist, hat Jesus wirklich überraschend viel für mich rausgeholt. :) Seine Wege und Werke sind perfekt. :)
Wie ich vorhin schon schrieb - es geht vielleicht darum, zwar diese Sehnsucht für die Wiederkunft Jesu wirklich aktiv im Herzen zu haben, aber trotzdem insoweit hier zu sein, dass man seinen Auftrag für den Herrn mit Herz-Einsatz tut. Der Apostel Paulus lebte es ja eigentlich vor, oder? Er hatte den Glauben und die Freude an die baldige Wiederkehr Jesu Christi und hat trotzdem - oder gerade deshalb? - extrem für den Herrn gearbeitet.
Als ich vor einigen Tagen so voller Heimweh-Sehnsucht war, habe ich morgens vor der Arbeit an der Stelle weitergelesen, an der ich am Tag zuvor aufgehört hatte. Und die Zeilen sprachen soo in meine Situation hinein, das fasziniert und erheitert mich immer wieder aufs Neue. Gott weiß halt schon längst, wann wir wo in seinem Wort lesen werden. Bzw. sein Geist führt uns zum passenden Zeitpunkt in bestimmte Kapitel hinein.
Uuuund zwar waren das die Verse aus 2. Korinther 5:1-9:
Denn wir wissen: Wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen wird, haben wir im Himmel einen Bau von Gott, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist.
Denn in diesem Zelt seufzen wir vor Sehnsucht danach, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden - sofern wir bekleidet und nicht unbekleidet befunden werden.
Denn wir, die wir in dem Leibeszelt sind, seufzen und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, sodass das Sterbliche verschlungen wird vom Leben.
Der uns aber hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben hat.
Darum sind wir allezeit getrost und wissen: Solange wir im Leib daheim sind, sind wir nicht daheim bei dem Herrn.
Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.
Wir sind aber getrost und wünschen vielmehr, aus dem Leib auszuwandern und daheim zu sein bei dem Herrn.
Darum suchen wir auch unsere Ehre darin, dass wir ihm wohlgefallen, sei es daheim oder nicht daheim.
Ja, also seufzend-beschwert war ich wirklich in den Tagen, als diese Zeilen mich erreichten. Das ist normal und ein gesundes Zeichen, finde ich. Denn wir sind nun einmal Fremdlinge in dieser Welt; da ist es ganz natürlich, dass wir hier nicht ankommend-happy und carefree sind. Wir gehören nicht hierher, wenn wir ein Kind Gottes sind, und das wird sich irgendwo, irgendwie bemerkbar machen. Je näher der Tag des Herrn rückt, desto beschwerter werden wir vielleicht - auf der einen Seite. Auf der anderen Seite werden wir vielleicht glücklicher, weil unsere Erlösung naht, und das Herannahen dieser Erlösung könnte mit einem göttlichen Frieden im Herzen einhergehen. :) I don`t know! Ich merke jedenfalls, dass es mich erheitert und glücklich macht, in einem Zustand der aktiven Erwartung meines Herrn zu sein. Manchmal ist ER so präsent, dann bin ich einfach vollkommen erfüllt und aufgehoben. Abgesehen von diesen Zuständen - muss ich halt schauen, bewusst-gemeinsam mit Jesus durch diese Welt zu gehen. Denn sein Reich ist schon da. Wenn wir Gott mit unserem ganzen Herzen suchen, dann schenkt er uns auch Begegnung(en) mit ihm. Und diese Begegnungen stärken so ungemein und machen mich glücklich in einer seligen Vollkommenheit, wie nichts anderes es je könnte. Auch, wenn wir nichts fühlen, dürfen wir diese freudige Gewissheit haben, dass Jesus da ist. Wir wandeln ja im Glauben, nicht im Schauen.
Ohne die Last der Beschwernis geht es auf dieser Erde vielleicht nicht, wenn man zu Jesus gehört und heimweh hat. Das ist halt so. Er ist immer da, und er geht uns voraus und neben uns her und auch hinter uns ist er, schräg über uns, überall! Ein gewisses, ungeduldiges Sehnen und Erwarten mit gleichzeitiger Beschwernis auf dem Herzen ist vielleicht ein Weg, um bereit zu sein, dass / wenn unser Herr kommt.
Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.
Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in den Wolken,
zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.
So tröstet nun einander mit diesen Worten!
- 1. Thessalonicher 4:16-18